Dienstag, 7. Juli 2015

"Ich kann nicht mehr!"

Der Terror, der tägliche Terror hat mich hier hin getrieben.
Jetzt bin ich hier und hab keine Ahnung mehr, wie ich mein Leben in den Griff kriegen soll...
Keiner kann mir helfen, keiner soll mir helfen!
Wenn jemand fragt, die Gesellschaft ist schuld...
Ich schiebe die Schuld nicht den Dümmlingen an meiner Schule zu, sondern der Allgemeinheit und der Verblödung, die täglich ihren Lauf nimmt.
Keiner heutzutage kann mehr etwas dafür, wenn seine Hemmschwelle sinkt.
Doch das ändert nichts an den Schmerzen, die ich tagtäglich ausgehalten habe.
Ich war stark, Mama, ich habe probiert durchzuhalten.
Ich konnte eure Hilfe nicht annehmen, sie hat mir nichts genützt.
Ihr habt mich zum Kämpfer erzogen, fliehen wäre zu einfach gewesen.
Ein paar Mal, und es tut mir leid, Mama und Papa, habe ich zurück geschimpft, habe ich selbst zurückgeschlagen.
Sie waren schlau, raffiniert. Die Stellen hat man nie gesehen und baden bin ich nicht gegangen.
Ich bin traurig und mein Gehen fällt mir nicht leicht.
Ihr ward die beste Familie, die man sich vorstellen kann.
Eifrige Unterstützer, liebevolle Beschützer.
Doch vor der Härte des Schicksals und der Unmenschlichkeit mancher Menschen kann niemand beschützt werden und wenn er ihr unterliegt, gibt es kein Entkommen.
Ich wurde mein ganzes Leben lang verspottet, gemobbt und gehänselt. Es ist niemand Schuld, ich hab euch lieb, seid mir nicht böse.
Auf Wiedersehen!

Der 20-jährige Tim nahm sich aufgrund der oben genannten Faktoren das Leben und ist damit nicht allein.
Dieser Brief ist frei erfunden, soll jedoch wiederspiegeln, warum es junge Menschen in den Tod treibt, durch spaßige Hänseleien oder Intoleranz.
Tims Eltern veröffentlichten seinen Abschiedsbrief, in der Hoffnung für mehr Sensibilität in dem Thema zu sorgen und damit sein Tod am Ende nicht umsonst war.
Dies wollen wir, BrightonGirl und Ich, tatkräftig unterstützen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen